Internationale Regatta des Berliner Ruder-Clubs am 3. Oktober 2013 mit einem spektakulärem Massenstart aller Boote und drei Siegen für den BRC. Es siegen nur die Härtesten!
Auf dem Großen Wannsee 25 Achter dicht gedrängt, 15 Kilometer Wettkampfstrecke und Massenstart aller Boote – das ist „Rund um Wannsee“. Die internationale Langstreckenregatta, ausgerichtet vom Berliner Ruder-Club, fand am 3. Oktober bereits zum 12. Mal statt.
Start auf dem Großen Wannsee (Foto Martin Stark)
Die Regatta rund um die Insel des Ortteils Wannsee in Berlin-Zehlendorf gilt als das härteste Rennen für Achter weltweit. Während ansonsten Rennen in der schnellsten und größten Bootsklasse im Rudern auf der olympischen 2000m-Strecke ausgetragen werden und maximal sechs Minuten Schmerzen bedeuten, müssen die Sportler hier fast zehn Mal so lange leiden. „Doch das Event ist längst Kult, trotz oder gerade wegen der Schmerzen. Nur die Stärksten können hier gewinnen“, so Organisator und Regattaleiter Golo Geißler.
Der Achter der Rgm: Rgm. RG Wiking, PRCG, FRG Nied, Nassovia Höchst vor der Pfaueninsel (Foto Martin Stark)
Im Vordergrund der Frauenrenndoppelachter vom Starnberger See RGM Rgm. Münchener Ruder- und Segelverein 'Bayern' v. 1910 e.V., MRC 1880, BRC (Foto Martin Stark)
Der Achter "Leicht und Schnell" an der Fähre zur Pfaueninsel (Foto Martin Stark)
Mannschaft des BRC Gesamtsieger
Die Schnellsten und Stärksten saßen diesmal im Achter des Veranstalters. Am Ende hatte der Berliner Ruder-Club den Bugball vorn und kam nach 49 Minuten 20 Sekunden vor einem Achter aus Potsdam und Brandenburg ins Ziel. „Das hat mit den Jungs schon Spaß gemacht. Wir hatten von Anfang an das Rennen unter Kontrolle und man merkt, dass diese Mannschaft schon sehr viel Qualität hat. Und natürlich freuen wir uns, den Sieg auch für unseren Club geholt zu haben“, so Steuermann Martin Sauer, der sonst im „Deutschlandachter“ für den Kurs zuständig ist. Neben Olympiasieger Sauer war die Club-Mannschaft unter anderem mit Eric Knittel, WM-Vierter im Doppelzweier, Bastian Bechler, Vizeweltmeister im Zweier-mit, Andreas Kuffner, Olympiasieger im Achter, und Jonas Schützeberg, Vizeweltmeister im leichten Doppelvierer, hochkarätig besetzt. Dies zeigt, dass sich auch Weltklasseruderer der Herausforderung „Wannsee-Umrundung“ stellen.
Rennen in allen Altersklassen bieten Spannung
Doch während an der Spitze des Feldes die Spitzensportler um den Gesamtsieg kämpften, lieferten sich dahinter viele Mannschaften spannende Positions- und Bord-an-Bord-Kämpfe. „Rund um Wannsee ist mehr als nur Leistungssport. In vielen unterschiedlichen Klassen messen sich auf dieser Marathonstrecke Mannschaften sowohl aus dem Mastersbereich, als auch Juniorenteams, Freizeit- oder Anfängerruderer. Das macht den Reiz unserer Veranstaltung aus“, ist sich Patrick Scholz, Sportvorsitzender im Berliner Ruder-Club, sicher. Und wenn auch jede der Mannschaften, die den Kurs bewältigt, für den neutralen Beobachter schon ein gefühlter Sieger ist, so zählen am Ende doch auch Zeit und Platzierung beim Kampf um die begehrten Sieger-T-Shirts.
Die Gesamtsieger aus dem Achter des BRC: Obere Reihe: Bastian Becher, Clemens Kuhnert, Willy Lange, Richard Lorenz , Eric Knittel, untere Reihe: Stm. Martin Sauer, Andreas Kuffner, Jonas Schützeberg, Maximilian Korge. (Foto Martin Stark)
In diesem Jahr wurde „Rund um Wannsee“ zum ersten Mal in Kooperation mit dem Langstreckenrennen „Roseninsel-Achter“ in Starnberg ausgetragen, so dass auch viele Mannschaften aus München und Bayern den Weg an den Kleinen Wannsee fanden. Daneben konnten Teams aus dem gesamten Bundesgebiet und auch den Niederlanden begrüßt werden.
Blick auf die Zuschauer vor dem Club (Foto Martin Stark)
Rennen mit Geschichte
Das Datum des 3. Oktobers, dem Tag der Deutschen Einheit, ist vom BRC als Veranstaltungstermin nicht zufällig gewählt worden. So war es den Berliner Ruderern im südwestlichen Berlin von 1945 bis 1990 nicht möglich, die Wannsee-Insel auf dem Wasserweg zu umrunden.
Der Siegerachter an der geschichtsträchtigen Glienicker Brücke (Foto Ulrich Assman)
Erst der Fall der Mauer machte eine vollständige Umrundung wieder möglich. „Mit unserer Regatta wollen wir auch dieser historischen Tatsache gedenken. Rund um Wannsee ist nicht nur ein begeisterndes Rennen, sondern hat auch eine gewisse Symbolik“, so der Ehrenvorsitzende des Berliner RC, Horst Wodetzki.
Und so ist ganz klar, dass bei der 13. Auflage des härtesten Achterrennens der Welt am 3. Oktober 2014 nur die Mannschaft siegen wird, die auch die „härteste“ ist.