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Ein Beitrag von Thomas Ritschel mit Empfehlungen von Prof. Dr. Lothar Wieler und Dr. med Helmut Krause.

DSC00763 minDer Fall geht im November 2020  durch die Presse. Ein junger, gesunder Eishockey-Nationalspieler aus Wolfsburg wird corona-positiv getestet. Nach der Quarantänezeit ohne Krankheits-Symptome findet ein ärztlicher Check-Up statt. Resultat: Ein völlig aus den Fugen geratenes Belastungs-EKG und die Charité-Diagnose: Herzmuskelenzündung. 

Sportler wissen, dass man sich nach einem grippalen Effekt gut auskurieren sollte, um eine Verschleppung und myokardiale Beteiligung zu vermeiden. Das Perfide am Corona-Virus: Er kann auch bei ansonsten geringen (oder keinen) Symptomen den Herzmuskel und andere Organe angreifen. 

Prof. Wilhelm Bloch, Leiter der Abteilung molekulare und zelluläre Sportmedizin an der Sporthochschule Köln in der FAZ vom 17.1. zu diesem Thema: „…es gibt mehrere Studien, (… ) die zeigen, dass man auch ohne sonstige Symptomatik eine Herzbeteiligung haben kann. Andere Organe können wir noch gar nicht abschätzen…“

Das Deutsche Ärzteblatt fasst mehrere Studien zusammen:  "Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 kann offenbar direkt das Herz angreifen. Kardiologen konnten den Erreger von COVID-19 bei mehreren Patienten in Myokardbiopsien nachweisen. Die Patienten waren laut den Publikationen relativ jung und häufig ohne Vorerkrankungen, und sie schienen die Infektion bereits überstanden zu haben, als es zu einer Pumpschwäche des Herzens kam, die die Biopsie veranlasst hat“. Unser Mitglied Prof. Dr. Lothar Wieler warnt vor den Spätfolgen, genannt „LongCovid“: „…nach dem Beitrag Ärzteblatt sind 8 Wochen nach akuter Infektion mehr als 50% von LongCovid betroffen - das ist derzeit noch kein klar definiertes Syndrom, aber diese Daten zeigen, das wir COVID-19 nicht unterschätzen dürfen“. 

Dr. med Helmut Krause empfiehlt allen BRC Mitgliedern: „…nach einem positiven Corona-Test: kardiologisch durchchecken lassen, bevor wieder Sport getrieben wird“. 

Prof. Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln empfiehlt jedem Sport-Treibendem: „..bei einer Infektion, auch einer asymptomatischen, ganz klar: Sportpause, zehn bis vierzehn Tage, mindestens. Danach ein vollständiger Sportcheck, EKG, am besten auch ein Belastungs- EKG, Entzündungsparameter, wenn das okay ist, dann ist die Sporttauglichkeit eigentlich gegeben. Aber: Der Sportler muss auch auf sich hören. Das sind einfache Sachen, die jeder checken kann: Herzfrequenz, Kurzatmigkeit, ungewöhnliche Müdigkeit…“

Bitte passt auf Euch auf, bleibt gesund. Bei Fragen stehen euch wie gewohnt Helmut und Thomas gerne zur Verfügung!